Heute gibt’s mal ein Thema, über das man prima streiten kann 😉
Die Frage: Ist professionelle Kunst mehr wert als die Werke von Hobby-Kreativen? (Und mit „wert“ ist nicht der Preis auf dem Kunstmarkt gemeint.)
Um’s gleich zu sagen: Erwartet nicht, dass ich am Ende des Beitrags eine Antwort liefern kann. Das kann jeder*r nur für sich selbst entscheiden. Aber ich finde es wichtig, dass man sich die Frage zumindest mal stellt …
Überhaupt, wo ist eigentlich die Grenze zwischen Hobby- und Profi-Kunst?
Sobald man mit dem kreativen Hobby anfängt, Geld zu verdienen? Ist man so, von einem Moment zum nächsten, professionelle:r Künstler:in? Und sind die geschaffenen Werke dann schlagartig „besser“ (noch so ein Ausdruck …) Wodurch verändert sich in diesem kurzen Moment der Wert?
Vielleicht entsteht die Veränderung auch durch den Eintritt in die Künstlersozialversicherung? Oder halten wir es mit der Definition des Finanzamts: Professionell (und damit steuerpflichtig) ist Kunst dann, wenn sie mit dem Bestreben ausgeübt wird, Einnahmen damit zu erzielen …
Möglicherweise liegt das, was „wertvolle“ Kunst ausmacht, auch gar nicht in dem Unterschied zwischen Freizeitgestaltung und Kunst als Arbeit. Vielleicht ist es ganz egal, ob ein:e Hobby- oder ein professionelle:r Künstler:in:e das Werk gemalt oder gezeichnet, modelliert oder komponiert hat. Sondern die Frage ist, ob es entstand, mit dem Bestreben KUNST zu erschaffen und nicht nur hübsche Verzierungen.
Vielleicht steigen die Chancen, das zu erreichen, im Laufe der Zeit. Mit der Erfahrung, dem Blick für Details, Wissen um Technik und Material. Mit Kenntnis ähnlicher Werke.
Vielleicht ist der wahre Künstler immer ein „Amateur:in“, jemand, der/die die Tätigkeit LIEBT.
Oder erst dann, wenn man sich selbst so nennt? Hängt es von der Anzahl der Stunden ab, die man damit verbringt? (Und was ist mit denen, die viel mehr Zeit für ihr Hobby haben als die, die von ihrer Kunst leben – die, statt zu malen, viel Zeit mit Marketing, Buchhaltung, Verhandlungen mit Galerien usw. verbringen?)
Sagt die Menge der Ausstellungen etwas dazu aus?
Und nicht vergessen: Schlussendlich liegt Kunst im Auge der Betrachter – und im Zeitgeist.
Vielleicht entscheidet am Ende gar nicht der/die Künstler:in, ob er/sie Kunst erschafft. Vielleicht kann nur versuchen, seine Werke so gut und ausdrucksstark wie möglich zu machen. Ob sie am Ende etwas „sagen“, das entscheidet der Betrachter …
Oder ???
Hallo, FarbenLeuchtturm,
ein schöner gedanklicher Einstieg!
Hier vielleicht noch ein ergänzender Aspekt: Menschen, die mit irgendwelchen Materialien etwas (oft zweckungebundenes) erschaffen, sind meistens ganz und gar in ihre Arbeit vertieft und verbunden mit einem emotionalen Antrieb. Kreativität ist die Möglichkeit, SICH auszudrücken, Gefühle in Material einfließen zu lassen, auch eine Art
Sprache, etwas zu sagen, was sich einfach “ Bahn brechen will“. Dabei ist es gar nicht wichtig, ob Betrachter es verstehen.
Deine Farbkatze gefällt mir sehr!
Freue mich darauf, mehr von Dir zu sehen und zu lesen!
Lora
Hallo und vielen Dank für Deine Meinung 🙂
Ich stimme Dir sehr zu: Der Wert, den die Werke für die erschaffende Person (also den / die Künstler*in) hat, lässt sich wohl noch weniger messen – soo viele Emotionen, Gedanken und Erfahrungen fließen da ein. In dem Beitrag wollte ich vorallem gern die Wahrnehmung von „außen“ beleuchten – aber vielleicht gibt es auch bald noch einen Post zu „Was macht Kunst mit und für uns?“ … 😉
Danke auf für Deine Begeisterung! – Ich liebe es, Katzen zu zeichnen; sie sind tolle Modelle (besonders, wenn sie schlafen). Und: Pssst, ein neues Bilderbuchprojekt mit vielen Katzen liegt schon auf meinem Zeichentisch. Mehr Infos dazu gibt es, wenn es soweit ist.
Bunte Wünsche und farbige Grüße – SP
Dankeschön für Deine Rückmeldung!
Bin sehr gespannt auf Dein Katzen-Bilderbuch und die Weiterentwicklung Deines
Blogs. Auf bald wieder.
Lora
Hallo, wie schön, wieder von Dir zu hören!
Wenn es Buch-Neuigkeiten gibt, schreibe ich hier ganz bestimmt eine Info dazu. Also: komm‘ gern mal wieder für Neuigkeiten vorbei 😉
Bunte Wünsche – SP